Der Name Despeñaderos geht auf eine historische Begebenheit während der Reconquista zurück, nach welcher es einem Schäfer gelungen sein soll, sich an die maurischen Soldaten – an die Hunde – heranzuschleichen und dem christlichen Heer damit einen erfolgreichen Überraschungsangriff zu ermöglichen. Dadurch konnte das Heer der Katholischen Könige weiter nach Süden in Richtung Andalusien vordringen. 

Der Desfiladero de Despeñaperros (span. Schlucht der hinabstürzenden Hunde) ist eine enge Gebirgsschlucht, die das einzige Durchbruchstal durch die Sierra Morena darstellt. Der gleichnamige Pass war als natürlicher Übergang seit Beginn der Besiedelung der Halbinsel verkehrstechnisch wichtig und wird deshalb auch das Tor zu Andalusien genannt. Der geschützte Bereich des in der Provinz Jaén gelegenen Naturparks Despeñaperros ist nur 7.640 Hektar groß, der einzige Ort in unmittelbarer Nähe ist das kaum 1.000 Einwohner zählende Dorf Santa Elena.

Beinahe der gesamte Verkehr von Madrid nach Andalusien fließt über das erst 2012 fertiggestellte Teilstück der Autovía del Sur (A-4), wodurch die alte Bundesstraße N-4 so gut wie verkehrsfrei ist. Dadurch kann man einfach am Straßenrand halten und seinen Blick über die steilen Felswände schweifen lassen, die der sich immer tiefer in den Granit und Quarz grabende Fluss hinterlassen hat. Das Resultat ist eine nicht nur geologisch eindrucksvolle Landschaft.

Der Naturpark liegt zwischen einer Seehöhe von 800 bis 1.200 Metern und ist von Schluchten, Höhlen, kleineren und größeren Bächen geprägt. Hier findet man vor allem Stein- und Korkeichenwälder.

Sehenswertes

  • Naturdenkmal Los Órganos
  • Wasserfall Cascada de la Cimbarra (außerhalb des Naturparks)

Wanderungen

  • Zur Höhle der Puppen (span. Cueva de los Muñecos)
  • Entlang des Flusses Despeñaperros