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 Generalife 

Der Sommerpalast Generalife in der Alhambra

Der Generalife war der Sommerplast der Anlage, er ist umgeben von Gärten und verspielten Parks mit Brunnen, die mit Wasser aus der Sierra Nevada für Abkühlung in den Innenhöfen sorgten. Dieser Palast wurde zwischen dem 12. und dem 14. Jahrhundert erbaut, er war eine Art Landsitz, in den sich sie muslimischen Herrscher zur Erholung zurückzogen. In den Gärten wurde Gemüse angebaut und auf den Weiden des Generalife grasten Ziegen und Schafe. 

Gärten des Generalife in der Alhambra

Huertos y Teatro. Auf dem Weg zum Generalife kommt man zuerst an den im mittelalter angelegten Gemüsegärten (Huertos) vorbei, die auch heute noch genutzt werden. Das Areal zwischen Alhambra und Generalife wurde 1921 vom Staat erworben und als Parkanlage gestaltet. Hier befindet sich auch ein Freilufttheater, in dem seit 1952 das Internationale Musik- und Tanzfestival von Granada stattfindet.

 

Die Neuen Gärten des Generalife in der Alhambra

Die Jardines Nuevos (Neue Gärten) wurden 1951 angelegt, und zwar auf einem Areal, das den maurischen Bewohnen im Mittelalter zum Anbau von Gemüse diente. Das Zentrum der Anlage bilden mehrere langgezogene Bassins mit Springbrunnen – diese sind eigentlich Bewässerungsrinnen. Um die Wasserflächen herum sind Zypressen gepflanzt, größere Bäume und kunstvoll geschnittene Hecken. Um ein Foto in der Mitte der künstlichen Wasserbecken zu machen muss man quasi Schlange stehen, die Stellen, an denen Postkartenmotive entstehen, werden von Touristen belagert. Etwas ruhiger ist es an den äußeren Rändern des Gartens, hier kann man sich sogar auf eine der Parkbänke setzen und etwas verweilen.

Der Rosengarten des Generalife in der Alhambra

Der älteste Teil dieser labyrinthartigen Gartenanlage ist die Rosaleda (Rosengarten), sie liegt direkt beim Eingang zum Sommerpalast und wurde in den Jahren 1930 und 1931 vom Architekten Leopoldo Torres Balbás gestaltet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das arabische Erbe Andalusiens wiederentdeckt. Das machte sich in der damaligen Architektur und der Gartengestaltung bemerkbar, wie wie auch in Sevilla oder Ronda wurden in der Alhambra Gärten in vermeintlich maurischem Stil angelegt.

Der Eingang zum Sommerpalast Generalife in der Alhambra

Als nächstes gelangt man zum Eingang des Generalife – Entrada al Generalife – man betritt die Palastanlage durch einen Torbogen, an dem abermals die Eintrittskarten kontrolliert werden und kommt zunächst in einen Innenhof. Von hier aus betritt man den Palast.

Der erste schöne Innenhof auf dem Rundgang ist der Patio de la Acequia (Hof des Bewässerungsgrabens), dessen zentrale Achse eben ein solcher Bewässerungsgraben mit Springbrunnen bildet. Auch dieser ist nicht maurischen Ursprungs, sondern er wurde erst Mitte des 19. Jahrhunderts angelegt. Ursprünglich war der Innenhof außerdem ganz geschlossen und rund um den Hof befanden sich Wohnräume. Nach einem verheerendem Brand 1958 erhielt der Patio de la Acequia seine heutige Form. Die reichen Verzierungen im Inneren des Aussichtsbalkons in der Mitte des Hofs entstanden Anfang des 14. Jahrhunderts und gehören zu den wenigen im Original erhalten gebliebenen Teilen der Anlage.

Der Patio de la Acequia im Generalife der Alhambra

Die Fester des Balkons beginnen wenige Handbreit über dem Boden, ein typisches Merkmal der Architektur der Nasriden, denn so konnte man am Boden sitzend die Aussicht genießen. Würde man das heute versuchen wollen, würde man vom Sicherheitsdienst sofort aufgefordert werden, schnell weiter zu gehen.  

Der Salón Regio im Generalife der Alhambra

Am Ende des Innenhofs befindet sich der Salón Regio (Königlicher Salon), den man durch ein Tor mit drei Torbögen betritt. Man gelangt in einen reich mit Stuckarbeiten geschmückten Vorraum mit einer verzierten Holzdecke. Der eigentliche Salon, in welchem der Sultan Besuche empfing, ist abgesperrt, man kann nur über eine Absperrung hinweg hineinblicken. Auch dieser Raum ist reich verziert und hat Fester nahe am Boden, die einen wunderschönen Ausblick über die Stadt Granada bieten. Der königliche Salon ist ein Flaschenhals auf dem Weg durch den Sommerpalast, es ist einer der schönsten Plätze, weshalb die Besucher hier länger verweilen, als es der Verwaltung vermutlich lieb ist.

Der Patio de la Sultana im Generalife der Alhambra

Weiter im inneren Bereich des Palastes kommt man über eine Treppe zum Patio de Ciprés la Sultana (Hof der Zypresse der Sultanin), dessen Arkadengang 1584 erreichtet wurde, zu einer Zeit, als die Mauren längst vertrieben waren. Der Hof wurde im Barockstil gestaltet, ursprünglich wurde der gesamte Innenhof als Bad des Palastes genutzt. Die Zypresse der Sultanin ist ein abgestorbener Baumstamm, der an einer Wand des Innenhofs befestigt ist. Die Legende erzählt, das der Baum Zeuge einer Affäre zwischen einem Krieger der Abencerragen und der Frau des letzten Herrschers von Granada, Boabdil (1459 bis 1533), wurde.

Die Wasserstiege im Generalife der Alhambra

Über die Escalera del Agua – Wassertreppe – gelangt man zum höchstgelegenen Teil des Generalife. In den steinernen Handläufen der Treppe fließt das kühle und frische Wasser zur Bewässerung des Palastes in offenen Kanälen. Die schattige Treppe ist einer der kühlsten Platze des Generalife, die Mitte jeder der drei Plattformen schmückt ein einfach gehaltenen Brunnen.

Im oberen Teil des Sommerpalast befindet sich der 1836 erbaute Mirador Romántico (Romantischer Aussichtspunkt), ein Gebäude im Stil der Neogotik, das einen starken Kontrast zu anderen Gebäuden des Palastes bildet. Der Besuch geht weiter durch die Jardines Altos (Obere Gärten).

Das Casa de los Amigos im Generalife der Alhambra

Auf dem Weg hinunter kommt man am Casa de los Amigos (Haus der Freunde) vorbei, ein Zubau aus dem 13. und 14. Jahrhundert, der der Beherbergung von Freunden des Sultans diente, mit dem Palast war es über eine Stiege verbinden. 

Die Promenade der Oleander im Generalife der Alhambra

Schließlich verläßt man den Generalife wieder über den Paseo de las Adelfas (Promenade der Oleander). Der gepflasterte Weg verläuft unter mit Oleander bewachsenen Bögen hindurch, er wurde Mitte des 19. Jahrhunderts als romantischer Zugang zum Generalife angelegt. Am Ende der Promenade kommt man wieder zur Allee der Zypressen, wo der Spaziergang durch den Palast Generalife seinen Ausgang nahm.