Man sieht das wuchtige Kastell des kleinen Ortes La Calahorra schon von weitem, wenn man auf der Autobahn von Guadix in Richtung Südosten nach Almería fährt. Die Burg war eines der ersten Renaissancebauwerke in Spanien, an dem italienische Handwerker beteiligt waren. Das Kastell La Calahorra wurde über den Resten einer maurischen Festung in nur wenigen Jahren zwischen 1500 und 1512 erbaut. Teile der maurischen Festung blieben dabei erhalten und wurden bei der Konstruktion genutzt.

Das Kastell von La Calahorra aus dem 16. Jahrhundert

Das Kastell wurde von Rodrigo Díaz de Vivar y Mendoza, dem Markgrafen von Cenete, in Auftrag gegeben. Beeindruckend sind die runden, wuchtigen Türme an der vier Ecken der Festung mit quadratischem Grundriss. Von außen hat man den Eindruck, dass es sich um ein schlichtes, militärisches Gebäude handelt. Dieser Eindruck wird im Inneren nicht bestätigt, denn der Innenhof wurde mit Materialien aus Italien und Frankreich geschmückt und erweckt den Anschein eines eines Landsitzes in der Toscana. Der Architekt war ein gewisser Lorenzo Vázquez, der die Pläne anfertigte und von Genua aus Marmor aus Carrara nach Almería verschiffte.

Das Kastell ist in Privatbesitz, ein Besuch im Inneren ist nur nach Voranmeldung per Telefon (+34 958677098) möglich, normalerweise jeden Mittwoch.