Geht man in einen spanischen Supermarkt, so werden einem viele Lebensmittel bekannt vorkommen, da dieselben Produkte angeboten werden wie in anderen europäischen Ländern. Der kleinere Teil besteht aus spanischen Lebensmittel –  regionalen Spezialitäten – die man im deutschsprachigen Raum nur über einen Online-Shop beziehen kann. Wieder andere Produkte kann man normalerweise nur während einer Spanienreise verkosten, da sie aus Haltbarkeitsgründen für den Export nicht geeignet sind.

  

Eine Ensaïmada im typisch achteckigem KartonDie Ensaïmada ist eine regionale Spezialität der Baleareninsel Mallorca, ein süßes Gebäck aus Mehl, Wasser, Zucker, Milch, Eiern und Schweineschmalz. Die letztgenannte Zutat ist auch für die Namensgebung verantwortlich, das katalanische Wort saim bedeutet Schmalz, man könnte den Namen also mit Eingeschmalzene übersetzen. Die ersten Ensaïmadas sollen im 17. Jahrhundert gebacken worden sein, anläßlich von Festtagen und Feierlichkeiten. Mit zunehmender Beliebtheit wurde das Gebäck auch zum Frühstück und zur Nachmittagsjause gegessen, eine Tradition, die sich noch immer hält.

Das Mallorcanische Gebäck wurde Mitte des 19. Jahrhundert auch außerhalb der Balearen populär, als nämlich die Konditorei La Mallorquina am Platz Puerta del Sol in Madrid mit dem Verkauf der traditionellen Süßigkeit begann. Heute ist es eine Spezialität, die eine geografisch geschützte Herkunftsbezeichnung trägt, wenn sie entweder ohne Füllung oder mit Cabello de Ángel gefüllt verkauft wird. Das Rezept ist seit den ersten Tagen der Ensaïmada praktisch unverändert geblieben.

Eine Ensaïmada im typisch achteckigem KartonNeben den beiden geschützten Arten kann eine Ensaïmada auch mit gesüßtem Schlag, Vanillecreme, Schokolade oder pikant mit Sobrasada gefüllt sein. Im typischerweise achteckigem Karton findet man normalerweise etwas Staubzucker, den man vor dem Verzehr über das Gepäck streut.

Die Ensaïmadas ohne Füllung werden in Mallorca lisa (glatt, schlicht) genannt. Die Vanillecreme kann man auch oben drauf streichen und mit einem Dekorbrenner karamellisieren, eine Variante die Crema Quemada (Verbrannte Creme) genannt wird. Wenn dieses Gebäck zu Hause zubereitet wird, kann man es mit jeder beliebigen Creme füllen.

Eine Variante, die gerne im Fasching und während der Fastenzeit gegessen wird, ist die Ensaïmada de tallades, sie ist ungefüllt und wird mit Sobrasada bestrichen und mit kandiertem Kürbis belegt.

 

 

Die gerösteten Saubohnen – Habas Tostadas – sind ein kalter Aperitif, der in Spanien sehr populär ist und manchmal auch als Tapa serviert wird. Dieser Zubereitungsart der auch Ackerbohne, Pferdebohne oder Puffbohne genannten Hülsenfrucht stammt ursprünglich aus der andalusischen Küche. Sie sind abgepackt in den meisten Supermärkten oder offen in den kleinen Geschäften erhältlich, die auch Trockenfrüchte und Chips verkaufen. Viele Trockenfrucht- und Nussmischungen enthalten geröstete Saubohnen.

Geröstete Saubohnen als Aperitif

Zubereitung. Die frischen Bohnen werden mit etwas Salz geröstet, wobei die Keimblätter abfallen und die hellgrünen Bohnen ihre gelbe Farbe erhalten.

 

Die Ackerbohne enthält Proteine und Eisen und ist zudem sehr schmackhaft. Da sie die Hülsenfrucht mit dem höchsten  Anteil des Proteins Albumin ist, ist ihr Verzehr bei Arthritis, Rheuma und Gicht nicht empfehlenswert.

 

El Gran Cardenal SemicuradoDer halbgereifte Käse El Gran Cardenal (Semicurado) wird in Valladolid aus Schafs- und Kuhmilch hergestellt. Während des Reifungsprozesses von 2 bis 3 Monaten wird er auf Holzbrettern gelagert. Hervorragend ist die cremig-feste Konsistenz. Diese Käse ist sehr mild, sein Geschmack erinnert leicht an Schmelzkäse. Der Gran Cardenal wird ohne Zusatzstoffe, Konservierungsmittel oder Geschmacksverstärker hergestellt.