Im äußersten Osten von Marbella ist ein kleiner Teil einer beeindruckenden Dünenlandschaft erhalten geblieben, die früher einmal einen 20 Kilometer langen Küstenabschnitt der Costa del Sol für sich eingenommen hat: die Dünen von Artola bzw. Cabopino. In diesem stark urbanisierten Küstenabschnitt ist heute noch etwa ein Kilometer Dünenlandschaft übrig, in welcher der FKK-Strand Playa de Artola gelegen ist. Das unter Naturschutz stehende Gebiet umfaßt 20 Hektar unmittelbar westlich des Sporthafens.

Die Dünen entstehen durch die relativ starken, konstanten Winde aus dem Südwesten, die Sand aus der Sahara mitbringen. Auch an anderen Stränden an diesem Teil der Küste in Marbella und Mijas kann man zwischen Apartmenthäusern und Hotelblocks noch den sandigen Untergrund sehen, der an einigen Stellen sogar verhindert hat, dass die letzte freie Fläche verbaut wurde. Das einstige Labyrinth aus Sand und karger Vegetation kann man nur mehr erahnen.

Es gibt drei Arten von Dünen, nämlich Wanderdünen, nicht aktive Wanderdünen und alte Dünen. Die Wanderdünen von Artola haben klar sichtbare Furchen, sie liegen direkt an der Küste und da sie dem Wind am meisten ausgesetzt sind, verändern sie ihre Lage. Dahinter liegen die früheren Wanderdünen, die bereits von niedrigen Sträuchern, wie Wacholder, bedeckt sind. Noch weiter von der Küstenlinie entfernt sieht man alte Dünen, auf denen bereits ein Pinienwald wächst.

Die Vegetation ist karg, hier wachsen nur Pflanzen, die an die trockene Umgebung, die salzhaltige Luft und den ständigen Wind angepasst sind: Gräser wie der Sandhalm, Stranddisteln und die Dünen-Trichternarzisse; oder eben Pinien.

Im geschützen Gebiet der Dünen von Artola liegt auch der Wachturm Torre de los Ladrones (Turm der Diebe), der ursprünglich von den Römern erbaut und später von den Mauren und Christen erneuert wurde, und zwar immer zum selben Zweck: der Abwehr von Piraten aus dem Süden.

 

Die Pfütze Charco del Canalón (GPS 36.614594, -4.937784) ist ein Naturbadeteich, den der Río Verde nördlich der Ortschaft Istán gebildet hat. Der Ort liegt 80 Kilometer von Málaga entfernt und die Einwohner nennen ihn die Quelle der Costa del Sol: unweit der Ortschaft liegt der große Stausee Embalse de la Concepción und mehrere Wassereiche Flüsse. 

Von Istán aus gelangt man über eine 7 Kilometer lange, unbefestigte Straße zum Naturbadeteich, die nach Norden in die Sierra de las Nieves führt. Die Straße ist grundsätzlich befahrbar, allerdings in schlechtem Zustand, sehr eng und kurvenreich und bietet sich eher für eine Wanderung an. Der Weg entlang des Flusses ist gesäumt von Pappeln, Eschen und Weiden. 

Zwischen den Wänden der Schlucht kann man sich im im smaragdgrünen Wasser erfrischen. Canalón ist die spanische Bezeichnung für Dachrinne, über dem Fluss hängt eine Wasserrinne zur Bewässerung, die von der einen Seite der Schlucht zur anderen Seite führt und einen Wasserfall bildet. 

 

 

Der Castaño Santo (GPS 36.61348, -5.01453) – heiliger Kastanienbaum – steht als besonders schöner und alter Baum unter Naturschutz, er wächst in der Sierra Real de Istán, in einer Ebene, die als Hoyo del Bote bekannt ist. Die Kastanie im Hinterland der Costa del Sol ist 30 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 5 Metern. Die Umgebung bildet ein typisch mediterraner Wald mit Steineichen, Korkeichen und Johannisbrotbäumen. Im Ort Istán und seiner Umgebung gibt es einige gekennzeichnete Wanderwege.

Erstaunlich ist auch das Alter der geschützten Kastanie, es beträgt zwischen 800 und 1000 Jahren. Der Legende nach soll hier in der Sierra ein wichtiger Schauplatz des Moriskenaufstandes des Jahres 1501 gewesen sein, der am 20. Juni blutig niedergeschlagen wurde. In den Straßen von Frigiliana erinnern Mosaikbilder an dieses Ereignis. Ebenfalls im 16. Jahrhundert soll der Katholische König Ferdinand hier das Erntedankfest gefeiert haben.

Anfahrt. Es gibt zwei Möglichkeiten, zum Castaño Santo zu gelangen. Vom Ort Istán aus fürht eine Fahrradroute zum Naturdenkmal, wobei eine Strecke 37 Kilometer lang ist und einen hohen Schwierigkeitsgrad hat. Der einfachste Weg zum Castaño Santo führt von San Pedro Alcántara über eine Nebenstraße in die Sierra, die zuerst in Richtung Stausee Embalse de la Concepción führt und dann weiter nach Norden. Am besten ist der Ort mittels Navigationsgerät zu finden, die Straßen ist allerdings unbefestigt und sollte mit Vorsicht befahren werden.