Die Costa Tropical ist die Mittelmeerküste der andalusischen Provinz Granada, sie erstreckt sich zwischen den Orten Almuñécar im Westen und Albuñol im Osten über eine Länge von 72 Kilometern. Die Sierra von Alhama und die Sierra Nevada reichen bis an die Küste heran, nur ganz im Westen wird die Steilküste durch die Ebenen von Almuñécar, Salobreña und Motril durchbrochen. Es gibt zwei nennenswerte Flüsse, den Río Verde bei Almuñécar und den Río Guadalfeo bei Motril, von allen anderen sieht man nicht viel mehr als das trockene Flussbett. Zwischen der Küste und der Sierra Nevada liegt die sehenswerte Gebirgsregion Alpujarra.

Das Klima ist sehr mild, die Gebirgszüge schirmen diesen Küstenabschnitt fast vor jeglichem Schlechtwettereinfluss aus dem Norden ab, andererseits erreichen warme Winde aus dem nur 150 Kilometer entfernten Nordafrika die Küste. Dadurch genießt man ein maritimes Klima mit relativ warmen Wintern und mäßig heißen Sommern. An einigen Orten hat sich ein Mikroklima gebildet, so im Tropischen Tal (Valle Tropical) von Almuñécar. Die Mauren nutzten die Ebenen für den Anbau von Zuckerrohr, heute wachsen auf den ehemaligen Zuckerrohrfeldern Bananen, Mangos, Rahmäpfel, Avocados und Papayas.

Die Bezeichnung Costa Tropical ist relativ neu, der Küstenabschnitt gehörte zuvor zur Costa del Sol und wurde erst umbenannt, als man in Granada eine eigene Küste haben wollte.

Bergziegen an der Steilküste der östlichen Costa Tropical
Ein Großteil der Strände an der östlichen Costa Tropical liegt an der Steilküste, zum Meer gelangt man nur über steile Pfade. Deshalb kommen nur wenige Leute zum Baden und außerhalb der Saison ist es überhaupt menschenleer. Dann und in den frühen Morgenstunden trifft man auf dem Weg zum Strand häufig auf Bergziegen.

 

Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem Küstenabschnitt westlich bzw. östlich von Motril. Westlich von Motril liegen die Fremdenverkehrsorte Salobreña und Almuñécar, beide sind sehr gepflegt und auf Touristen eingestellt. Man kann durch schöne, malerische Altstädte spazieren und in beiden Orten gibt es viel zu sehen. Ganz anders sieht der Osten von Motril aus: man findet kleine Orte, die an der Nationalstraße N-340 liegen und nicht viel zu bieten haben. Dieser Landstrich hat aber zwei Dinge, die einen Besuch lohnenswert machen. Das erste sind die Strände an der atemberaubenden Steilküste, die wenig besucht und außerhalb der Saison sogar meist menschenleer sind. Das zweite ist die Landschaft selbst, sobald man Motril in Richtung Osten verläßt, sieht man mehr und immer mehr Gewächshäuser aus Plastik, die fast jede ebene Stelle in den Orten einnehmen und in den letzten Jahren auch schon die Gipfel einiger Hügel erobern; das ist der Gemüsegarten Europas. In Richtung Almería wird die Costa Tropical allmählich immer weniger tropisch und zunehmend trockener, bis man schließlich von der Wüste von Almería umgeben ist.

 

Sehenswertes an der Costa Tropical

 

 

Der Naturpark der Sierras Subbéticas ist eine gebirgige Region im Südosten der andalusischen Provinz Córdoba, er umfasst mehrere Gebirgszüge. Die drei bedeutendsten sind die Sierra de Cabra, die Sierra de la Horconera und die Sierra de Rute, kleinere Gebirgszüge sind die Sierra de la Lastra, die Sierra Alcaide, die Sierra de Gaena und die Sierra de Pollos Jaula,  sie alle gehören zur Betischen Kordillere. Der höchste Gipfel ist der 1.568 Meter hohe Berg La Tiñosa in der Sierra de la Horconera. Seit 1988 steht ein 32.056 Hektar großes Gebiet unter Naturschutz, in dessen Umfeld an die 70.000 Einwohner leben.

Im nördlichen Teil des Naturparks Sierras Subbéticas

Die Landschaft im Naturpark ist von Kalkstein gekennzeichnet, man sieht hier typische Karstformationen, wie Polja (Karstverebnung), Dolinen und Höhlen. Die Erosion hat in den Sierras Subbéticas auch markante Schluchten hinterlassen, in denen sich noch immer wasserreiche Flüsse ihren Weg suchen; zumindest in den Wintermonaten. Sehenswert ist der Wasserfall Cascada de Las Chorreras  und die malerische Schlucht des Río Bailón.

In dieser Landschaft liegen die Kleinstädte Cabra, Rute und Priego de Córdoba sowie die Dörfer Carcabuey, Doña Mencía, Iznájar und Luque. Besonders schön ist das Weiße Dorf Zuheros mit seiner markanten Silhouette und der Lage am Cañon des Río Bailón.

Die Vegetation ist typisch mediterran, sehr verbreitet sind Steineichenwälder, in denen Ginster und Pfingstrosen wachsen, Weißdorn, und Seidelbast. Die Ebenen werden landwirtschaftlich genutzt, man sieht vor allem große Olivenhaine, daneben Getreidefelder und Mandelplantagen. Von den 1.200 Pflanzenarten  des Naturparks sind 29 endemisch in Andalusien.

 

Sehenswertes

  • Höhle Cueva de los Murciélagos
  • Polja der Nava und Fuenseca
  • Kleinstadt Cabra
  • Kleinstad Rute
  • Weißes Dorf Zuheros
  • Santuario de Nuestra Señora de la Sierra

 

Wanderungen

  • Zu den Geierhorsten der Sierra Alcaide Las Buitreras
  • Durch den Cañon des Río Bailón
  • La Nava
  • Fuente de Jarcas
  • La Ermita
  • Mirador de Cabrera
  • Sierra Horconera

Die Lagune Fuente de Piedra in der andalusischen Provinz Málaga ist mit 1.400 Hektaren das größte unter Naturschutz stehende Feuchtgebiet Andalusiens. Der Salzsee liegt einige Kilometer außerhalb des gleichnamigen Ortes Fuente de Piedra, unweit von Antequera im Hinterland von Málaga. Ein Grund für die Besonderheit und Schönheit dieser Enklave im Mittelmeerraum ist die zweitgrößte Brutkolonie von Flamingos in Europa; die größte liegt im Naturpark Camarque in Südfrankreich. Die beste Zeit für einen Besuch sind die Monate zwischen November und Juli, wobei es viele Vögel gibt, die das ganze Jahr über hier leben, und die Flamingos Frühjahr und Sommer brüten.

Flamingos in der Lagune Fuente de Piedra

Die Lagune wird vor allem durch Regenfälle und Grundwasser gespeist, im Sommer ist die Lagune aufgrund der Verdunstung kleiner, das Salz kristallisiert an der Oberfläche. Die charakteristische Vegetation ist an die salzhaltige Umgebung angepasst. Außer den Flamingos ist die Lagune Fuente de Piedra der Lebensraum für 170 Vogelarten oder Säugetieren wie Kaninchen, Siebenschläfer, Ratten, Dachse und Füchse.

Holzbrücke bei der Lagune Fuente de Piedra

Wanderung. An der nordöstlichen Seite der Lagune befindet sich das Besucherzentrum José Antonio Valverde. Der Parkplatz beim Besucherzentrum ist der Ausgangspunkt einer kurzen und leichten Wanderung entlang des Nordufers bis zum Aussichtspunkt Mirador La Vicaria. Der 2,4 Kilometer lange Pfad (nur Hinweg) mit dem Namen Las Albinas (die Weiße Erde) ist beschildert und leicht zu finden, er beginnt mit der Überquerung einer Holzbrücke. Dahinter liegen Los Junquares (Binsendickicht), ein Gebiet, das in wasserreichen Jahren überschwemmt ist. Dann sieht man hier Flamingos, Störche, Säbelschnäbler und Stockenten.  In den Jahren mit wenig Wasser verwandeln sich Los Juncares in eine Art Salzsteppe bevölkert von Lerchen, Rötelfalken und Trielen und natürlich kleinen Säugetieren.  Am Ende des 19. Jahrhundert wurde in dieser Zone Kanäle angelegt, die das Gebiet trockenlegen sollten, um es landwirtschaftlich nutzbar zu machen. Davon ist man schon lange abgegangen, die Lagune steht seit 1984 unter Naturschutz.

Flamingos in der Lagune Fuente de Piedra

Aussichtspunkte. An der West- und Südseite der Lagune Fuente de Piedra liegen drei Aussichtspunkte, von denen aus man einen schönen Blick auf die Lagune und die Vegetation der Umgebung hat. Den ersten Aussichtspunkt Mirador La Vicaria erreicht man auch nach einem kurzen Spaziergang vom Besucherzentrum aus, aber alle drei Aussichtspunkte liegen an der Uferstraße und haben eine Parkplatz. Der Mirador Cantarranas befindet sich bei der kleineren Lagune Cantarranas am Westufer.

Der Mirador de Las Latas am Südufer bietet den schönsten Blick auf die Lagune, er liegt in einem mediterranen Steineichenwald. Das Gebäude diente früher als Wohnung des Forstwächters, der hier auch Schweine und Schafe hielt. In der Mitte der Lagune kann man von hier aus die Brutkolonie sehen, da aber alle Aussichtspunkte relativ weit vom Ufer entfernt sind, braucht man ein sehr gutes Fernglas, um überhaupt etwas zu erkennen.

Aussichtspunkt De Las Latas bei der Lagune Fuente de Piedra

Brutkolonie. In der Mitte der Lagune befindet sich eine Untiefe, die Isla de Senra, mit der weitaus größten Anzahl an Flamingos, denn hier liegt die Brutkolonie. Die Brutzeit beginnt im März und dauert bis September, am Höhepunkt der Brutzeit kann man hier 20.000 Flamingo-Pärchen beobachten; die wichtigste Kolonie im Mittelmeerraum. Nur in niederschlagsreichen Jahren überschreitet die Wassertiefe die 1-Meter-Grenze und die Flamingos sammeln sich nicht in der Mitte der Lagune sondern an den Untiefen im südwestlichen Teil.

Brutkolonie der Flamingos in der Lagune Fuente de Piedra

Vogelbeobachtung. Überall am Ufer der Lagune Fuente de Piedra kann man Glück haben und einige wenige Flamingos sehen, den schönsten und nächsten Blick auf die Brutkolonie kann man aber von einem inoffiziellen Aussichtspunkt (GPS 37.105473, -4.761887) aus werfen. Dieser liegt auf der Ostseite bei einem Beobachtungsposten und ist über einen unbefestigten Weg durch die Olivenhaine zu Fuß erreichbar. Der Weg zweigt von der Uferstraße in Richtung Lagune ab, wo man das Auto stehen lassen kann und die restlichen 600 Meter zu Fuß geht.